Ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie
Die Burg Schaumburg
Schon von weitem ist sie unübersehbar. Die Schaumburg, früher auch “Schauenburg” genannt, thront auf dem 230 m hohen Nesselberg, der wie eine Kanzel aus dem Kamm des Wesergebirges über das Tal hinausragt. Sie war es, die dem berühmten Grafengeschlecht der Schaumburger und ihrem Land an der Weser den Namen gab. Alte Mauern und Türme, die mächtige alte Gerichtslinde, geheimnisvolle Sagen und Inschriftensteine, das düstere Burggefängnis und ein herrlicher Ausblick von der Spitze des 30 Meter hohen Georgsturms entführen den Besucher in diese andere, längst vergangene Welt.
Die Schaumburg ist der Stammsitz des Schaumburger Grafengeschlechts, mit dem sie im Jahr 1110 erstmals erwähnt wurde. Bereits zu dieser Zeit waren die Schaumburger Grafen wichtige Gefolgsleute des norddeutschen Herzogsgeschlechts der Billunger und spielten in der Folgezeit als Lehnsherren über Holstein eine bedeutende Rolle in der Reichspolitik. Auf die Schaumburger Grafen gehen wichtige Impulse der mittelalterlichen Ostkolonisation, die Förderung Lübecks und Hamburgs sowie die Gründung der holsteinischen Städte Kiel, Ratzeburg, Eutin und Pinneberg zurück. Bruno von Schaumburg trug um 1290 als Bischof von Olmütz zur Erschließung Mährens bei.
Erst mit dem Verlust Holsteins 1459 verlagerte sich der Machtschwerpunkt der Schaumburger Grafen wieder an die Oberweser, doch schon mit dem Bau des Residenzschlosses in Stadthagen um 1530 verlor die Schaumburg endgültig ihre Bedeutung. Sie diente nun als Witwensitz, bzw. Jagdschloss und Amtshaus für das Verwaltungsgebiet des schaumburgischen Wesertals.